In der Lenzer Wische ...
... sind die Feste legendär. Alt und jung fassen an, ohne daß es vieler Worte bedarf. Im Handumdrehen steht das Zelt, festlich geschmückte Tische laden ein. Kuchen wird gebracht, den Frauen aufschneiden und verkaufen (der Erlöß geht an die Jugendfeuerwehr), andere spielen Theater. Und die Wischer - Einheimische wie Zugezogene - strömen herbei, füllen den Raum mit Leben, erzählen.
Ich fühl mich hier wohl. Die Schönheit der Auen ... die Elbe verbindet mich mit meiner Kindheit in Dresden (an Schwimmen war damals noch nicht zu denken!). Und die liebevolle Grabpflege, die Empfänglichkeit für Schönes, für Musik, die Gastlichkeit, die ausdrucksvolle Sprache wie ich sie bei meinen Nachbarinnen erlebe ... erinnert mich an meine Großmutter aus der Oberlausitz. Ob das damit zu tun hat, daß unsere slawischen Ahnen - Wenden und Sorben - verwandt sind?
Die Wische hat schon manches durchstanden: die jährlichen Hochwasser der Elbe, die in letzter Zeit öfter ausblieben.
Und auch von Menschen gemachte Fluten: Krieg, Besatzung, Sperrgebiets-Zeit ...
Amnesty International zu Folge hinterläßt willkürliche Gewalt die von einem Staatsapparat ausgeht besonders tiefe Spuren. Denn sie erschüttert das Vertrauen in den Rahmen in dem wir leben.
- aus 150 Sträußen !
Beeindruckend, wie das Leben seine Wege findet nach so einer Katastrophe: der Schlamm ernährt Gräser und Bäume, Insekten, Vögel ...
Und was sind die Herausforderungen unserer Tage ? Als "Osten im Westen" ?
Selbstbestimmung übrigens ist eines der wichtigsten Bedürfnisse aller Lebewesen, und auch sozialer Gemeinschaften: Nur wir selbst spüren und wissen was wir wirklich brauchen.
So viele schöne Geschichten hab ich gehört über den Kindergarten in Wootz. Ob er eines Tages wieder eröffnet werden kann ?
In Lenzen haben Juliane und Matthias mit Freunden den alten Färbergarten belebt. Mittwochs ist da manchmal Yoga.
Die Feuerwehr ist immer bereit - ein gutes Gefühl.
Und Kunst gibt`s hier in der Wiese :) schon lange!